Verfatung
Von dat Land Mäkelborg-Vörpommern
Vörräd’
1. Afsnitt: Grundlagen
I. Staatsform
Artikel 1 (Dat Land Mäkelborg-Vörpommern)
Artikel 2 (Staatsgrundlagen)
Artikel 3 (Demokratie)
Artikel 4 (Binnung an Gesetz un Recht)
II. Grundrechte
Artikel 5 (Minschenrechte un Rechte nah dat Grundgesetz
für die Bundesrepublik Deutschland)
Artikel 6 (Datenschutz un Rechte up Unnerrichtung)
Artikel 7 (Friheit von Kunst un Wätenschop)
Artikel 8 (Dat Recht up Billung)
Artikel 9 (Kirchen un Religionsgesellschaften)
Artikel 10 (Dat Recht up Bidden un Besweren)
III. Wat sick de Staat för Upgaben stellt
Artikel 11 (Dat Tausamenwassen von Europa und dat
Tausmenarbeiten oewer de Grenzen weg)
Artikel 12 (Ümweltschutz)
Artikel 13 (Dat Frugens un Männer gliktaustellen sünd)
Artikel 14 (Schutz för Kinner un Jugendliche)
Artikel 15 (Schaulwäsen)
Artikel 16 (Sorg´ för Kultur un Wätenschop)
Artikel 17 (Arbeit, Wirtschaft und dat Soziale)
Artikel 17a (Schutz von olle Minschen un Minschen, die
behinnert sünd)
Artikel 18 (Nationale Minnerheiten un Volksgruppen)
Artikel 18a (Plicht taun Fräden, kein Gewalt)
Artikel 19 (OEwer dat Ingangbringen von Sülfsthülp un
oewer dei Inrichtungen, wo sei praktiziert ward)
2. Afsnitt: Woans de Statt organisiert is
I. Landdag
Artikel 20 (Upgaben un Tausamensettung)
Artikel 21 (Prüfung von de Wahl)
Artikel 22 (Stellung von de Aforrerten)
Artikel 23 (Kandidatur)
Artikel 24 (Dat de Aforreten unbesorgt fri nah ehr Meinen
in den Landdag debattieren un afstimmen
koenen, dat gegen ehr nich so einfach
gerichtlich un polizeilich vörgahn warden dörf,
un wooewer sei nich Tügnis afleggen bruken)
Artikel 25 (Fraktionen)
Artikel 26 (De Opposition in den Landdag)
Artikel 27 (För wo lang´de Landdag wählt ward)
Artikel 28 (Dat ierst Tauhopkamen von den Landdag nah
jede Wahl)
Artikel 29 (De Landdagpräsident, Geschäftsordnung)
Artikel 30 (Öllstenrat)
Artikel 31 (Öffentlichkeit, Berichterstattung)
Artikel 32 (Woans de Landdag beslütt und woans hei
wählt)
Artikel 33 (Utschüsse)
Artikel 34 (Unnersäukungsutschüsse)
Artikel 35 (Utschuß för Petitionen)
Artikel 36 (De Börgerbeupdrag´de)
Artikel 37 (De Datenschutzbeupdrag´de)
Artikel 38 (Wenn de Lannesregierung bi de Sitzungen
taugegen sin möt un wenn sei dorbi sin dörf )
Artikel 39 (Unnerrichtungsplichten von de
Lannesregierung)
Artikel 40 (De Aforrerten ehr Recht, Fragen tau stellen,
Utkunft tau verlangen un Akten vörleggt tau
krigen)
II. Lannesregierung
Artikel 41 (Stellung un Tausamensettung)
Artikel 42 (Wahl von den Ministerpräsidenten)
Artikel 43 (Wo de Regierung bill´t ward)
Artikel 44 (Amtseid)
Artikel 45 (Rechtsstellung von de Regierungsmitglieder)
Artikel 46 (Taustännigkeiten in de Regierung)
Artikel 47 (Verträdung von dat Land, Staatsverdräg´)
Artikel 48 (Ernennung von Beamten un Richters, Instellen
von Angestellten un Arbeiters)
Artikel 49 (Begnadigung)
Artikel 50 (Beennigung von de Amtstit)
Artikel 51 (Andrag oewer dat Vertrugen)
III. Lannesverfatungsgericht
Artikel 52 (Stellung un Tausamensettung)
Artikel 53 (Taustännigkeit)
Artikel 54 (Gesetz oewer dat Lannesverfatungsgericht)
3. Afsnitt: Staatsfunktionen
I. Wo dat Recht sett´t un de Verfatung ännert
warden kann
Artikel 55 (Wo Gesetze taustann´ kamen)
Artikel 56 (Dat Ännern von de Verfatung)
Artikel 57 (Rechtsverordnungen)
Artikel 58 (Dat Utfarigen un Verkünnigen)
II. Dat Ingangsetten dörch dat Volk,
Volksverlangen un Volksentscheid
Artikel 59 (Volksinitiative)
Artikel 60 (Volksverlangen un Volksentscheid)
III. Husholt un Räknungprüfung
Artikel 61 (De Husholt von dat Land)
Artikel 62 (Utgaben vör Inkraftsetten von den nigen
Husholt)
Artikel 63 (Utgaben, dei oewer den Plan liggen uns sonne,
dei ni dortaukamen)
Artikel 64 (Nahwis oewer Kostendeckung)
Artikel 65 (Dat Beschaffen von Krediten)
Artikel 66 (Lannesvermoegen)
Artikel 67 (Dat Apenleggen von de Finanzen un
Räknungprüfung)
Artikel 68 (Lannesräknungshoff)
IV. Lannesverwaltung un Sülfstverwaltung
Artikel 69 (Drägers von de öffentliche Verwaltung)
Artikel 70 (Gesetzmäßigkeit un Organisation von de
öffentliche Verwaltung)
Artikel 71 (De öffentliche Deinst)
Artikel 72 (Kommunale Sülfstverwaltung)
Artikel 73 (Finanzgarantie)
Artikel 74 (Husholtwirtschaft)
Artikel 75 (Landschaftsverbänn´)
V. Rechtspräkung
Artikel 76 (Richters un Gerichte)
Artikel 77 (Anklag´gegen einen Richter)
4. Afsnitt: Slußbestimmungen
Artikel 78 (Verfatungstext an de Schäulers)
Artikel 79 (Glikstellung in de Sprak)
Artikel 79a (Oewergangsrägelung)
Artikel 80 (Inkraftträden)
Vörräd’
De Börger von Mäkelborg-Vörpommern hebben sick von sick
ut nah de Richtschnur von dat „Grundgesetz für die Bundesrepublik
Deutschland“ diss’ Lannesverfatung gäben.
Sei hebben dat dan in’t Bewusstsin von de Verantwuurdung
ut den Lop von de düütsche Geschicht un gegenoewer de
taukünftigen Generationen; sei hebben dat dan in den fasten
Willen, dat Sülfstwiertgefäuhl un de Friheit von de Minschen
tau säkern, den Fräden nah binnen un buten tau deinen, einen
Staat tau schaffen, in den dat gerecht taugeiht, in den
moeglichst alle Minschen Andeil hebben an den wirtschaftlichen
Furtschritt; de Schwachen oewer nich trüchblieben soellen;
de Natur, ahn de kein Läben sin kann, sall bewohrt blieben.
Sei hebben dat dan, wil sei ein läbendich, eigenstännich un
gliekberechtigtes Glidd von de Bunnesrepublik Düütschland in
dei Völkergemeinschop von Europa sin wullen.
Dat alltausamen, wobi sei weiten, dat dat minschliche Daun
sin Grenzen hett.
1. Afsnitt: Grundlagen
I. Staatsform
Artikel 1
(Dat Land Mäkelborg-Vorpommern)
(1) Mäkelborg un Vörpommern tausamen billen dat Land-
Mäkelborg-Vörpommern.
(2) Mäkelborg-Vörpommern is ein Land von de Bundesrepublik
Deutschand.
(3) De Farben von dat Land sünd blag, witt, gäl un rot. Negeres
oewer de Farben un at Wapen von dat Land, un wennihr
sei bruukt warden, ward dörch Gesetz rägelt.
Artikel 2
(Staatsgrundlagen)
Mäkelborg-Vörpommern is ´n republikanischen, demokratischen
un sozialen Rechtsstaat, dei in Verantwuurdung steiht
för all´s wat von Natur ut för dat Läben nödig is.
Artikel 3
(Demokratie)
(1) De ganze Staatsgewalt geiht von dat Volk ut. Sei ward von
dat Volk in Wahlen un Afstimmungen un dörch de Organe
von de Gesetzgäbung, von de dörchsettende Gewalt un von
de Rechtspräkung utäuwt.
(2) De Demokratie sall von unnen nah baben upbuugt sin,
wotau dei Sülfstverwaltung in Gemeinen un Kreise deint.
(3) De Wahlen tau de Volksverträdungen int Land, in de Gemeinen
un Kreise sünd allgemein, unmittelbor, fri, glik und geheim.
(4) Parteien un Börgerbewägungen helpen mit, dat dat Volk
sick sinen eigen politischen Willen billen kann.
Artikel 4
(Binnung an Gesetz un Recht)
De Gesetzgäbung is an dat Gundgesetz für die Bundesrepublik
Deutschland un an de Verfatung von dat Land Mäkelborg-
Vörpommern bunnen, dat Regieren un Verwalten un de
Rechtspräkung sünd an Gesetz un Recht bunnen.
II. Grundrechte
Artikel 5
(Minschenrechte un Rechte nah dat Grundgesetz
für die Bundesrepublik Deutschland)
(1) De Börgers un Börgerinnen von Mäkelborg-Vörpommern
bekennen sick tau de Minschenrechte as den Grund von de
staatliche Gemeinschaft, von Fräden un Gerechtigkeit.
(2) Dat Land Mäkelborg-Vörpommern is för de Minschen dor
un möt so all´ dei Minschen, die in em läben oder sick ok blot
in em uphollen, in ehren Wiert un ehr Anseihn achten un in
Schutz nähmen.
(3) De in dat Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
fastleggten Grundrechte un dei Rechte, dei ein as ´n düütschen
Staatsbörger hett, die sünd ein tauhürig Deil von disse Verfatung
un sei gellen as Recht genau so in Mäkelborg-Vörpommern.
Artikel 6
(Datenschutz un Rechte up Unnerrichtung)
(1) Jedwerein hett dat Recht up Schutz von dei Daten, dei ganz
allein em angahn. Dit Recht hett oewer sin Grenzen, wenn dat
Recht von einen annern dorgegen steiht un wenn de Interessen
von de Allgemeinheit den Vörrang hebben möten.
(2) Jedwerein hett dat Recht up Utkunft oewer sine Daten,
wenn nich Bunnesrecht, rechtlich schützte Interessen von anner
Minschen oder Interessen von de Allgemeinheit mit Gewicht
dorgegenstahn.
(3) Jedwerein kann Taugang verlangen tau Ümweltdaten,
dei bi de öffentliche Verwaltung liggen.
(4) Negeres rägelt dat Gesetz.
Artikel 7
(Friheit von Kunst un Wätenschop)
(1) Kunst un Wätenschop, Forschen un Lihr sünd fri. OEwer
wenn ok de Lihr fri is, so is doch dat högere Recht de Tru tau de
Verfatung.
(2) Dat Forschen is denn von dat Gesetz inschränkt, wenn ´t
dat Minschsin schaden deit un up Duer gefährlich is för de
Grundlagen von dat Läben.
(3) Hochschaulen sünd mihrst Körperschaften von dat
öffentliche Recht. Sei hebben dat Recht, sick sülben tau verwalten,
sowit dat Gesetz dat inrüümt. Wat de rein akademischen
Angelägenheiten anlangt, so hett keinein ehr rintauräden.
(4) Ok anner Inrichtungen von de Wätenschop hebben
dat Recht, sick sülben tau verwalten, sowit dat Gesetz dat inrüümt.
Artikel 8
(Dat Recht up Billung)
Jedwereinen möt de Taugang apen stahn tau alle Inrichtungen
för Billung, de öffentlich sünd, wenn hei man de rechte
Begabung hett; dat gellt, in wecke Lag´ hei wirtschaftlich un
sozial ok is un wat vör einen Globen un Weltansichten hei ok
hett un wat ümmer sin politisch Meinen is. Dat Negere rägelt
dat Gesetz.
Artikel 9
(Kirchen un Religionsgesellschaften)
(1) Wat de Artikel 136, 139 un 141 von de düütsche Verfatung
von den 11. August 1919 utseggen, dat is ok Deil von disse
Verfatung.
(2) Dat Land up de ein Sit un de Kirchen un de Religions- un
Weltanschauungsgesellschaften, dei ehr glikstellt sünd, up de
anner Sit koenen dat, wat ehr tausamen angeiht, dörch Verdragg
rägeln.
(3) De Kirchen hebben dat Recht, an de Universitäten theologische
Fakultäten intaurichten, wenn sei dat mit dat Land verdragglich
rägeln, so as de Afsatz 2 dat beseggt. Disse Afsatz 3
grippt nich in dat, wat Artikel 7 Afsatz 3 fastleggt.
Artikel 10
(Dat Recht up Bidden und Beswerden)
Jedwerein hett dat Recht, enzelt oder mit anner tausamen in
schräben Schrift mit sin Bidden oder Besweren vör de taustännigen
Stellen un vör de Volksverträdungen tau gahn. Disse
möten ehr denn in anmäten Tit´n gründlich Bescheid taukamen
laten.
III: Wat sich de Staat vör Upgaben stellt
Artikel 11
(Dat Tausamenwassen von Europa un dat
Tausamenarbeiten oewer de Grenzen weg)
Dat Land Mäkelborg-Vörpommern wirkt mit dorbi, dat Europa
tausamenwaßt un dat dat oewer sin Grenzen weg grad´ ok
in den Ostseerum Tausamenarbeit gifft, sowit dat in sin Taustännigkeit
föllt.
Artikel 12
(Ümweltschutz)
(1) Land, Gemeinen, Kirchen un de annern Drägers von de öffentliche
Verwaltung hägen un plägen, sowit se taustännig
sünd, de Grundlagen för dat Läben un de Tiere, as wi sei nu för
uns hebben un as sei dat ok bliben soelen. Sei wirken dorup
hen, dat sporsam ümgahn ward mit dat, wat von Wiert is in de
Natur.
(2) Land, Gemeinen un Kreise hägen un plägen de Landschaft
mit all´ ehr Schönheit von de Natur, mit den Wald, mit de Feldmarken
un Alleen, de Binnenseen un de lütten un groten Waterlöp
un de Waterkant mit de Haffs un de Boddens. Jedwerein
möt dor oewerall ok rankamen koenen.
(3) Jedwerein hett mit dorför tau sorgen, dat dat ok dan ward,
wat in de beiden Afsätze äben verlangt ward. Dat gelt vörweg
för de Land- un Forstwirtschaft un för de Fischeri un Fischwirtschaft
in de ehr Bedüden för de Pläg´ von de Landschaft.
(4) In Natur un Landschaft sall nah Moeglichkeit nich ingräpen
warden, wenn oewer all Schaden anricht´t is oder wenn
man üm em nich rümkümmt, sall man em utgliken, so gaut
dat geiht.
(5) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
Artikel 13
(Dat Frugens un Männer gliktausellen sünd)
Dat Frugens un Männers würklich glikstellt warden, dorför
hebben Land, Gemeinen, Kreise un de annern Drägers von de
öffentliche Verwaltung tau sorgen. Sünnerlich möten sei
dorup seihn, wenn sei de öffentlich-rechtlichen Beradungsun
Beslußorgane mit Personal besetten.
Artikel 14
(Schutz von de Kinner un de Jugendlichen)
(1) Kinner un Jugendliche geneiten as eigenstännige Personen
den Schutz von dat Land, de Gemeinen un de Kreise gegen
körperliche un seelische Vernahlässigung. Sei möten
dörch staatliche un kommunale Maßnahmen un Inrichtungen
vör Utbeutung, sittliche, geistige un körperliche Verwohrlosung
un vör Misshandlungen bewohrt blieben.
(2) Land, Gemeinen un Kreise wirken dorup hen, dat naug Inrichtungen
dor sünd, in dei de Kinner sick uphollen koenen un
wo för ehr sorgt ward.
(3) Kinner un Jugendliche möten in ehr Ranwassen vör alle
Gefohren von Körper un Seel bewohrt warden.
(4) Kinner un Jugendliche hebben dat Recht, ehr Persönlichkeit
nah un nah tau formen, dat sei mit de Tit eigen Gedanken
hebben un ehr Läben stüern koenen. Land, Kreise un Gemeinen
sorgen mit dorför, dat sei ehren Platz in de Gesellschaft
finnen.
Artikel 15
(Schaulwäsen)
(1) Dat Land hett de Upsicht oewer dat gesamte Schaulwäsen.
(2) Land, Gemeinen un Kreise sorgen dorför, dat dat Angebott
von dat Schaulwäsen in sinen Ümfang un nah alle wünschenwierten
Richtungen hen utreckt. De Schaulplicht gellt allgemein.
(3) Dat OEwerwesseln von ein Schauloort in ein anner möt
moeglich sin. Wenn Schäulers in Schaulen upnahmen warden
soelen, dei widerführen, möten de Öllern inverstahn sin, de
Hauptbedingung dorför is oewer, dat de Schäulers ok dat Tüg
dortau hebben.
(4) De Schaul sall de Schäulers dorhen bringen, dat sei sick as
frie Minschen fäuhlen koenen, dei tau sich sülben kamen sünd
un dei so ut Ihrfurcht vör dat Läben un ut Toleranz anner gegenoewer
ok willens sünd, Verantwuurdung tau oewernähmen
för de Gemeinschaft mit anner Minschen un Völker un för
dei, dei eins nah ehr kamen.
(5) De Schaulen achten de religiösen un weltanschaulichen
OEwertügungen von de Schäulers, von de Öllern un de Lihrers.
(6) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
Artikel 16
(Sorg´ för Kultur un Wätenschop)
(1) Land, Gemeinen und Kreise bewohren Kultur, Sport, Kunst
un Wätenschop un helpen mit, sei vörantaubringen. Dorbi is
up dat tau seihn, wat besünners is an de beiden Deile von dat
Land, an Mäkelborg un an Vörpommern.
(2) Dat Land steiht för de plattdüütsche Sprak in un bringt ehr
Pläg´ vöran.
(3) Hochschulen un anner Inrichtungen för de Wätenschop
sall dat naug gäben, un sei soelen gaut in Gang hollen un vöranhulpen
warden. Taulaten sünd ok frie, nichstaatliche Bedriwers.
(4) Land, Gemeinen un Kreise helpen Inrichtungen vörantaubringen,
dei dor sünd för de Billung von de jungen Lüd´ un
ok för öllere, ranwussen Minschen.
Artikel 17
(Arbeit, Wirtschaft un dat Soziale)
(1) Dat Land sorgt mit dorför, dat dei Arbeitsplätze, dei dor
sünd, bestahn bliben un dat nige dortaukamen. Moeglichst
väl Minschen soelen Arbeit hebben, dorbi sall oewer dat ganze
Wirtschaftsgefüge nich ut dat Glikgewicht rutkamen.
(2) Land, Kreise un Gemeinen wirken, sowit ehre Taustännigkeit
reckt, dorup hen, dat jedwerein so väl Platz tau´n Wahnen
krigt, as hei em nödig bruukt, un dat sin Wahnen ok tau betahlen
is. Sei unnerstütten sünnerlich dat Bugen von nige Wahnungen
un dat Erhollen von de ollen. Sei sichern dat, dat jedwerein
in de Not ein Ünnerkamen finn´t.
Artikel 17a
(Schutz von olle Minschen un Minschen,
die behinnert sünd)
Land, Gemeinen un Kreise stellen sick sünnerlich vör de ollen
Minschen un vör dei, dei behinnert sünd. Dörch de soziale
Hülp un dat Kümmern üm ehr soelen sei sick, so wit dat geiht,
sülben helpen koenen un sick glikberechtigt fäulen dörben
mit alle annern Minschen.
Artikel 18
(Nationale Minnerheiten un Volksgruppen)
Dat Land stellt sick vör Minnerheiten von anner Völker un Nationen,
dei bi uns läben, un vör Volksgruppen von Börgers, dei
de düütsche Staatsangehürigkeit (as Utsiedlers all) hebben,
dat sei nah ehr eigen Oort läben un sick gäben koenen.
Artikel 18a
(Plicht taun Fräden, kein Gewalt)
(1) Dat ganze Hanneln hett den Fräden tau deinen, binnen un
buten, un dat möt dorup utricht´t sihn, Strit unnereinanner
ahn Gewalt ut den Weg tau schaffen.
(2) Handlungen, de eigend sünd un afsichtlich vörnahmen
warden, dat fründlich Tausamenläben von de Völker orrer von
de Börgers von Mäkelborg-Vörpommern tau stüren un besünners
dorhen zielen, rassistische orrer extremistische Gedanken
uttaubreiden, sünd gegen de Verfatung richt’t.
Artikel 19
(OEwer dat Ingangbringen von Sülfsthülp un
oewer dei Inrichtungen, wo sei praktiziert ward)
(1) Land, Kreise un Gemeinen helpen, sonn´ Daun in Gang tau
bringen, wovon de Allgemeinheit Nutzen hett, wovon ok de
enzelte gewinnt un wat all´ an einen Strang trecken lett.
(2) Dat soziale Wirken von de Kirchen, von dei Drägers, dei hinner
sonn´ Inrichtungen stahn, dei sick de Upgaw ut sick herut
tau eigen maakt hebben, för Woll un Weih von de Minschen
tau sorgen, un dat soziale Wirken, dat as frie Hülp de Jugendlichen
tau Sit steiht, is tau wohren un vörantaubringen.
2. Afsnitt: Woans de Statt organisiert is
I. Landdag
Artikel 20
(Upgaben un Tausamensettung)
(1) De Landdag is de wählte Verträdung von dat Volk. In em
bill´t sick rut, wat de Politik will. De Landdag wählt den Ministerpräsidenten,
hei beslütt de Gesetze un richt´t sin Og´ dorup,
woans Lannesregierung un Verwaltung ehr Arbeit daun. Hei
behannelt Angelägenheiten, dei de Öffentlichkeit angahn.
(2) De Landdag besteiht ut minnestens einunsoebentig Aforrerte.
Dei ehr Wahl is fri, glik, allgemein, geheim un direkt, un
sei geschüht nah den Grundsatz von ne Verhältniswahl, wobi
oewer ok de Grundsatz von ne Personenwahl mit rinspäält.
Dörch dat letzte kann sick de Tall von einunsoebentig ännern,
wenn dat nämlich tau OEwerhang- un Utglikmandate kümmt
oder ok wenn Sitze leer bliben. Dat Negere rägelt dat Gesetz.
(3) De Sitz von den Landdag is dat Sweriner Sloß.
Artikel 21
(Prüfung von de Wahl)
(1) De Prüfung von de Wahl is Sak von den Landdag. Dei hett
ok dat Entscheiden doroewer, ob ´n Aforrerten sinen Sitz in ´n
Landdag verluren hett.
(2) Gegen dat Entscheiden von den Landdag kann vör dat
Lannesverfatungsgericht angahn warden. (3) Dat Negere rägelt
dat Gesetz.
Artikel 22
(Stellung von de Aforrerten)
(1) De Aforrerten verträden dat ganze Volk, sei sünd nich bunnen
an Updräg´ un Wisungen, sei hebben sick einzig nah ehr
Gewissen tau richten.
(2) De Aforrerten hebben dat Recht, in den Landdag un in sin
Utschüsse dat Wuurt tau nähmen un Fragen un Andräg´ tau
stellen. Sei koenen bi Wahlen un bi Beslüsse ehr Stimm afgäben.
Dat Negere rägelt de Geschäftsordnung.
(3) De Aforrerten hebben Anspruch up ne gehürige Entschädigung,
dei mit för ehr Unafhängigkeit sorgen sall. Dissen Anspruch
koenen sei nich widergäben, um sei koenen un dörpen
up em ok nich verzichten. Dat Negere rägelt dat Gesetz.
Artikel 23
(Kandidatur)
(1)Wer för den Landdag kandidiert, kann för sin Vörbereitung
den dortau nödigen Urlaub verlangen.
(2) Keinein dörf dorvon afhollen warden, sinen Sitz tau oewernähmen,
wenn hei denn wählt is, un sin Mandat uttauäuben.
Em kann dorümhalben nich künnigt un hei kann dorümhalben
nich entlaten warden.
Artikel 24
(Dat de Aforrerten unbesorgt fri nah ehr
Meinen in den Landdag debattieren un
afstimmen koenen, dat gegen ehr nich so
einfach gerichtlich un polizeilich vörgahn
warden dörf, un wooewer sei nich Tügnis
afleggen bruken)
(1) De Aforrerten dörben tau kein Tit wägen ehr Afstimmen
oder Räden in den Landdag oder in sin Utschüsse vör de
Schranken von dat Gericht kamen un ok nich deinstlich verfolgt
warden, sei dörben sick uterhalws von de Landdag nich
verantwuurden möten. Dat gellt oewer nich för böswillige, ihrafsnidende
Nahräd´.
(2) Ok för sonn´ Daun von Aforrerten,woför sei eigentlich Straf
krigen müßten, dörben sei sick blot denn verantwuurden möten,
oder koenen sei blot denn inspunnt warden, wenn de
Landdag dat för richtig un nödig höllt. Utnahm is, wenn man
sei bi sonn´ ungesetzlichen Daun direkt un ok noch einen Dag
späder tau hollen kriggt un inspunnt. Wenn de Landdag dat
will, möten Strafverfohren gegen Aforrerte oder ok dei ehr Gefängnishaft
un, wat sei süs in ehr Friheit inschränken deit, unnerbraken
warden.
(3) De Aforrerten koenen dat aflähnen, Tügnis aftauleggen
oewer Lüd´, von dei sei as Aforrerten wat anvertrug´t krägen
hebben, oder ümgekihrt dei sei sülben as Aforrerte wat
anvertrug´t hebben, un för dat, wat sei sülben einen
anvertrug´t hebben. Wat dit bedrapen deit, so dörf ok de Hand
nich up Schriftstücke leggt warden.
Artikel 25
(Fraktionen)
(1) Tau ne Fraktion hüren minnestens vier Aforrerte, wenn sei
sick denn dortau tausamenluten. Dat Negere rägelt de
Geschäftsordnung.
(2) Fraktionen sünd sülfstännige un unafhängige Deile von de
Gesamtheit von de Aforrerten. Sei hebben ehr eigen Rechte
un Plichten vöraf tau den Zweck, doroewer dat Nahdenken mit
in Gang tau bringen, wat von dat Parlament maakt warden
möt. Dorför möt ehr ne gehürige Utstattung inrüümt sin. Dat
Negere rägelt dat Gesetz.
(3) De Fraktionen sünd in den Öllstenrat verträden un hebben
Stimmrecht in em.
Artikel 26
(De Opposition in den Landdag)
(1) Opposition, dat sünd dei Fraktionen un Mitglieder von den
Landdag, dei nich achter de Regierung stahn.
(2) Sei soelen sünnerlich sülfst mit Programme rutkamen, sick
tau ´n Kontrollorgan entwickeln oewer dat Daun un Planen
von Regierung un Verwaltung, un sei soelen ehr Kritik denn ok
dütlich kundbor maken.
(3) De Opposition hett dat Recht, de gliken politischen Moeglichkeiten
inrüümt tau krigen för ehre Upgaben, as sei umgekihrt
de Regierung hett.
Artikel 27
(Wahlperiod’: För wo lang’ de Landdag
wählt ward)
(1) De Landdag ward up 5 Johr wählt. Sin Wahlperiod’ hürt
denn up, wenn de niege Landdag tausamenkümmt. Nich früher
as 57 un nich späder as 59 Maande nah den Anfang von de
lopende Wahlperiod möt ni wählt warden.
(2) Wenn de drüdde Deil von de gesamten Mitglieder dat
beantrag´t un wenn denn twei Drüddel von de gesamten Mitglieder
taustimmen un ok glik den Temin för ne Niwahl fastsetten,
denn kann de Landdag de lopende Wahlperiod´ vörtidig
beennigen. OEwer de Andragg up Beennigung dörf oewer
ierst nah ein Woch un möt spädestens einen Maand nah de
Utsprak afstimmt warden. Wenn denn de Beennigung so beslaten
is, dörf frühestens sößtig Dag´ nah de Afstimmung un
möt spädestens nägentig Dag´ dornah ni wählt warden.
Artikel 28
(Dat ierst Tauhopkamen von den Landdag nah
jede Wahl)
Jedes Mal, wenn ni wählt is, kamen de Aforrerten spädestens an
den dörtigsten Dag nah de Wahl tauhop. De Landdag ward noch
von den Präsidenten von den ollen Landdag tauhopraupen.
Artikel 29
(De Landdagpräsident, Geschäftsordnung)
(1) De Landdag wählt den Präsidenten, de Vizepräsidenten, de
Schriftführers un dei ehr Stellverträders. De Landdag gifft sick
ne Geschäftsordnung.
(2) De Landdag kann den Präsidenten un de Vizepräsidenten
afwählen. Den Andragg tau de Afwahl möt de Mihrheit von de
gesamten Mitglieder stellen. Tau de Taustimmung sünd denn
oewer de Stimmen von twei Drüddel von de ganzen Mitglieder
nödig.
(3) De Präsident steiht de Verhandlungen von den Landdag
vör, de Geschäftsordnung is dorbi sin Richtsnur, un hei führt
dei Geschäfte von den Landdag. Hei ist Husherr un hei hett de
Ordnungsmacht int Hus.
(4) De Rümlichkeiten von den Landdag dörben blot denn
dörchsöcht warden un ut ehr dörf blot denn wat beslaggnahmt
warden, wenn de Präsident taustimmt.
(5) De Präsident verträd´t dat Land bi alle Rechtsgeschäfte un
Rechtstridigkeiten von den Landdag.
(6) De Präsident steiht de Verwaltung von de ganzen wirtschaftlichen
Angelägenheiten von den Landdag vör, so as dat
Lanneshusholtgesetz dat will, un hei stellt de Vörlag´ von den
Husholtsplan von den Landdag fast. Tau sin Arbiet hüürt dat
Instellen un Entlaten von de Anstellten un Arbeiters, dat Ernennen,
Entlaten un Pensionieren von de Beamten von den
Landdag nah de Richtsnur von de Rechts- un Verwaltungsvörschriften,
so as sei gellen. De Präsident is de boewelste Behüürd
von all´ dei, dei in Deinsten von den Landdag stahn.
Artikel 30
(Öllstenrat)
(1) De Öllstenrat besteiht ut den Präsidenten, de Vizepräsidenten
un je einen Verträder von de Fraktionen. Hei steiht den
Präsidenten bi dat Wohrnähmen von sine Upgaben tau Sit.
(2) Den Öllstenrat möt de Präsident sünnlich tautrecken bi dat
Faststellen von den Entwurf von den Husholtplan, bi Entscheidungen,
as sei sick ergäben nah Artikel 29 Afsatz 6 Satz 2 un bi
sonn´, dei dat Verhollen von de Aforrerten rägeln oder dei de
Fraktionen von den Landdag oewerhaupt bedrapen.
Artikel 31
(Öffentlichkeit, Berichterstattung)
(1) De Landdag verhannelt öffentlich. Wenn oewer ein Viertel
von de ganzen Mitglieder oder ok de Lannesregierung den
Andragg stellen, de Öffentlichkeit uttausluten, un wenn dorför
denn ok twei Drüddel von dei Mitglieder stimmen, dei taugegen
sünd, denn ward dat maakt. De Afstimmung oewer dissen
Andragg is nich öffentlich.
(2) Wer wohrheitsgemäß oewer öffentliche Sitzungen von den
Landdag oder sine Utschüsse berichten deit, kann dorför nich
belangt warden.
Artikel 32
(Woans de Landdag beslütt un woans hei wählt)
(1) De Landdag beslütt mit de Mihrheit von de afgäben Stimmen,
wenn disse Verfatung nicks anners vörschrifft. Gröttere
Mihrheiten koenen Gesetze oder de Geschäftsordnung denn
vörschriben, wenn der Landdag Wahlen vörnimmt.
(2) Unner Mihrheit von de Landdagsmitlgieder versteiht de
Verfatung de Mihrheit von dei Mitgliedertall, dei dat Gesetz
bestimmt.
36
(3) De Landdag kann blot denn besluten, wenn de Mihrheit
von sin Mitglieder taugegen is.
(4) De Rägel is, dat apen afstimmt ward. Anners is dat bi Wahlen.
Wählt ward in de Rägel geheim. De Gesetze oder de Geschäftsordnung
von den Landdag koenen oewer Utnahmen
von de Rägel vörseihn.
Artikel 33
(Utschüsse)
(1) Üm de Verhandlungen un Beschlüsse vörtaubereiten, sett´t
de Landdag Utschüsse in; sei setten sick so tausamen, dat de
Tall von ehre Mitglieder int rechte Verhältnis steiht tau de
Grött von de Fraktionen, wobei oewer ok up de Rechte von dei
Aforrerten tau seihn is, dei nich tau ein von de Fraktionen hüren.
(2) De Utschüsse nähmen sünnerlich dei Upgaben in Angriff,
dei sei von den Landdag taudeilt krigen. Sei koenen sick oewer
ok ahn Updräg´ mit Saken befaten, dei tau ehr Upgabenrebeit
hüren, un dortau von sick ut den Landdag Empfählungen gäben.
(3) De Utschußsitzungen sünd in de Rägel nich öffentlich, sowit
nich de Utschuß för enzelte Sitzungen oder Saken, oewer
de berad´t ward, dat anners beslütt.
Artikel 34
(Unnersäukungsutschüsse)
(1) De Landdag hett dat Recht un, wenn ein Viertel von sin Mitglieder
dat beandrag´t, de Plicht, Unnersäukungsutschüsse
intausetten, üm Saken ant Licht tau bringen, dei de Börgers
angahn un dei sei weiten süllen. De Unnersäukungsutschuß
verhannelt öffentlich, wenn hei ruttaukrigen versöcht, wat an
ne Sak an is („Beweiserhebung“). Sonne Nahforschungen
sünd allerdings denn nich taulässig, wenn sei in gesetzliche
Vörschriften un in Staatsgeheimnisse ingrippen un ok wenn
sei dat uter Acht laten, wo de enzelte in schützt is, sünnerlich
in sin persönliche Daten. Nich öffentlich sünd de Beradungen
von den Utschuß. Wenn oewer minnestens twei Drüddel von
de Utschußmitglieder dat willen, koenen de Beradungen för
jedwereinen taugängig maakt warden („Herstellung der Öffentlichkeit“).
Ümgekihrt kann mit den Willen von twei Drüddel
von de Utschußmitglieder de Öffentlichkeit bi de Beweiserhäbung
utslaten warden („Ausschluß der
Öffentlichkeit“). OEwer den Utsluß ward nich öffentlich berad´t
un beslaten.
(2) In einen Unnersäukungsutschuß hüürt von jede Fraktion
minnestens ein Mitglied rin. Wat an Sitze dortaukümmt, hett
sick nah de Grött von de enzelten Fraktionen tau richten. Ümmer,
wenn ein Unnersäukungsutschuß ni insett´t ward, wesselt
de Vörsitz unner de Fraktionen, wobi dat de Reig´ nah taugeiht,
anfungen mit de gröttste Fraktion.
(3) Ne Beweiserhäbung möt dat gäben, wenn ´n Viertel von de
Utschußmitglieder dat beandrag´t. Gegen den Willen von
denn´, dei den Andragg stellt hett, dörf dat nich inschränkt
warden, wat hei unnersöcht hebben will.
(4) De Lannesregierung möt Akten vörleggen un dei, dei in ehren
Deinsten stahn, verlöben uttauseggen, wenn ein Viertel
von de Utschußmitglieder dat so hebben will. Hierför gellt ok,
wat in Afsatz 1 de Satz 3 fastleggt. Gerichte un Verwaltungsbehüürden
möten Rechts- un Amtshülp leisten. Dat Breif-, Postun
Telefongeheimnis warden dorbi oewer nich anrög´t.
(5) För de Beweiserhäbung von den Unnersäukungsutschuß
un för dei Behüürden, von dei Hülp anföddert is, gellen de Vörschriften
oewer den Strafprozeß genauso, solang´ un sowit
nich dörch Lannesgesetz wat anners bestimmt ward.
(6) OEwer den Unnersäukungsbericht dörf ein Gericht nich beraden.
Dat Gericht hett sick ut de Saken, de den Utschuß tau
den Bericht hebben kamen laten, sülben sin Urteil tau billen.
(7) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
Artikel 35
(Utschuß för Petitionen)
(1) De Landdag bestellt den Utschuß för Petitionen; dei hett
Vörsläg´, Bidden un Besweren von de Börgers tau behanneln.
Hei möt sick ok mit de Berichte von de Beupdrag´den von den
Landdag befaten.
(2) Wenn ein Viertel von de Utschußmitglieder dat verlangt,
möten de Lannesregierung un dei Drägers von de öffentliche
Verwaltung, dei unner de Upsicht von dat Land stahn, sonne
Akten von dei Behüürden, di iehr unnerstahn, vörleggen, dei
sei för ehr Daun nödig hebben; sei möten ok tau jede Tit den
Tautritt verlöben tau dei öffentlichen Inrichtungen, dei sei verwalten,
alle nödigen Utkünfte gäben un Amtshülp leisten.
Nich anners hebben sei sick gegenoewer de von den Utschuß
beupdrag´den Utschußmitglieder tau verhollen. De Artikel 40
Afsatz 3 gellt ok för dissen Artikel.
(3) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
Artikel 36
(De Börgerbeupdrag´de)
(1) De Landdag wählt för söß Johr den Börgerbeupdag´den,
dordörch soelen mit sin Hülp de Börgerrechte gegenoewer de
Lannesregierung un de Drägers von de öffentliche Verwaltung
wohrt warden, un för de Börgers soelen Beradungen un
Unnerstüttung in soziale Angelägenheiten tauseggt sin; de
Börgerbeupdrag´de kann einmal wedderwählt warden. De
Landdag kann em mit de Mihrheit von twei Drüddel von alle
Aforrerten vör sin Tit dat Amt nähmen. Wenn hei sülst den Andragg
dorup stellt, möt hei von sin Amt fri kamen.
(2) De Börgerbaupdrag´de ist in sin amtliches Daun unafhängig
un steiht dorbi einzig unner dat Gesetz. Hei möt sick mit
de Anliggen von Börgers befaten, wenn sei dat beandragen,
un hei möt aktiv warden, wenn de Landdag, de Petitionsutschuß
oder de Lannesregierung dat willen, und oewerhaupt,
wenn sin Amt dat verlangt.
(3) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
Artikel 37
(De Datenschutzbeupdrag´de)
(1) Da Landdag wählt för söß Johr den Datenschutzbeupdrag´den
tau´n Schutz von de persönlichen Daten, worup de Börgers ein
Recht hebben; de Datenschutzbeupdrag´de kann einmal wedderwählt
warden. De Landdag kann em mit de Mihrheit von
twei Drüddel von alle Aforrerten vör sin Tit dat Amt nähmen.
Wenn hei sülfst den Andragg dorup stellt, möt hei von sin Amt
fri kamen.
(2) De Datenschutzbeupdrag´de is in sin amtliches Daun unafhängig
un steiht dorbi einzig unner dat Gesetz. Hei möt sick
mit dei Anliggen von Börgers befaten, wenn sei dat beandragen,
un hei möt aktiv warden, wenn de Landdag, de Petitionsutschuß
oder de Lannesregierung dat willen, un oewerhaupt,
wenn sin Amt dat verlangt.
(3) Jedwerein kann sick an den Datenschutzbeupdrag´den
wennen, wenn hei nah sin Meinen dörch de öffentliche Verwaltung
in sin Recht up Schutz up sin persönliche Daten Schaden
nahmen hett.
(4) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
Artikel 38
(Wenn de Lannerregierung bi de Sitzungen
taugegen sin möt un wenn sei dorbi sin dörf)
(1) De Landdag un sin Utschüsse hebben dat Recht, von de
Regierung tau verlangen, dat se bi de Sitzungen taugegen is;
wenn ok bloß ein Drüddel von dei Mitglieder, dei vörseihn
sünd, dat verlangt, möt jeder enzelte von de Ministers anwäsend
sin, dei benödigt ward.
(2) De Ministers un dei ehr Beupdrag´den koenen tau de Sitzungen
von den Landdag un von de enzelten (regulären) Utschüsse
hengahn. De Ministers un ehr Beupdrag´den hebben
oewer tau dei Sitzungen von de Utschüsse, dei extra inricht´t
warden, blotdenn Tautritt, wenn sei dortau upföddert warden:
tau de Sitzungen von de Unnersäukungsschüsse, dei nich för
jedwereinen taugängig sünd, un tau den Utschuß, dei de Wahl
von de Verfatungsrichters vörbereiten sall. Tautritt hebben sei
tau de Unnersäukungsutschüsse, wenn dat üm dat Bewisen
(„Beweiserhebung“) geiht.
(3) De Mitglieder von de Lannesregierung möten in´n Landdag
un in de Utschüsse dat Wuurt krigen, wenn sei dat hebben
willen, bi de Beupdrag´den von de Lannesregierung gellt
dat för de Sitzungen von de Utschüsse.
Artikel 39
(De Unnerrichtungsplichten von
de Lannesregierung)
(1) De Lannesregierung is in de Plicht, von sick ut den Landdag
tau unnerrichten, wenn sei Gesetze vörbereit´t un wider, wenn
si mit grundsätzliche Fragen tau de Lannesplanung un tau de
Standuurtplanung befat´t is un wenn dat üm besünners grote
Vörhaben geiht; sei möt dat tidig un gründlich daun. Dat Glike
gellt, wenn Verordnungen un Verwaltungsvörschriften bi ehr
in Arbeit sünd, wenn dat üm dat Mitwirken in den Bundesrat
un dei Tausamenarbeit mit Bund un Länner un mit anner Staaten
un mit de Europäische Gemeinschaften un dei ehr Organe
geiht, ümmer denn, wenn sick dat üm Saken hannelt, dei von
grundsätzliches Bedüden sünd.
(2) Dat, wat Afsatz 1 verlangt, kann oewer nich so wit gahn, dat
dordörch dat Regieren Schaden nimmt un de Lannesregierung
sick ehr eigen Verantwuurdung entseggt.
(3) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
Artikel 40
(De Aforrerten ehr Recht, Fragen tau
stellen, Utkunft tau verlangen un Akten
vörleggt tau krigen)
(1) De Lannesregierung oder dei ehr Mitglieder möten up Fragen
von enzelte Aforrerte oder up parlamentarische Anfragen
up de Stell un vullstännig Antwuurt gäben, so gaut sei Bescheid
weiten koenen. Dat gellt ok för de Beupdrag´den von
de Lannesregierung in de Utschüsse von den Landdag.
(2) De Lannesregierung möt jeden Aforrerten Utkünfte gäben.
Sei möt de Utschüsse, dei de Landdag insett´t hett, up dei ehr
Rebeit Akten vörleggen, wenn ehr Mihrheit dat verlangt. Dat
Utkunftgäben un dat Vörleggen von de Akten möten up de
Stell gescheihn un vullstännig sin.
(3) De Lannesregierung kann dat Beantwuurden von Fragen,
dat Utkunftgäben un dat Vörleggen von Akten aflähnen, wenn
dem, wat an dat Licht kamen würd´, gesetzliche Vörschriften,
Staatsgeheimnisse oder ok blot tau wohrende Interessen von
enzelte, vörweg sonne, dei unner Datenschutz liggen, entgegenstahn,
wider ok denn, wenn dordörch dat Regieren un dei
Verantwuurdung von de Lannesregierung för ehr eigenstännig
Wirken Schaden nähmen koenen. De Aflähnung is de
Frag´- un Andraggstellers mittaudeilen.
(4) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
II. Lannesregierung
Artikel 41
(Stellung un Tausamensettung)
(1) De Lannesregierung is de boewelste Lenker von dat ganze
Staatswäsen un de Verwaltung.
(2) De Lannesregierung besteiht ut den Ministerpräsidenten
un de enzelten Ministers.
(3) De Mitglieder von de Lannesregierung dörben weder den
Düütschen Bunnesdag noch dat Europäische Parlament oder
dat Parlament von ein anner Land anhüren.
Artikel 42
(Wahl von den Ministerpräsidenten)
(1) De Landdag wählt den Ministerpräsidenten mit de Mihrheit
von sine Mitglieder, ahn dat wider debattiert ward, in geheime
Afstimmung.
(2) Süll dat sin, dat in de Tit von vier Wochen nah dat Tausamenträden
von den ni wählten Landdag oder nah den Rücktritt
von einen Ministerpräsienten de Wahl von den Ministerpräsidenten
nicht taustann´ kümmt, möt de Landdag in de
nächsten twei Wochen oewer sin eigen Uplösung besluten.
Wenn de Mihrheit von alle Mitglieder dat will, ward uplös´t.
(3) Kümmt dat oewer nich tau ne Uplösung, so möt denn an
den gliken Dag noch ne ni Ministerpräsidentenwahl stattfinden.
Nu is dei tau´n Ministerpräsidenten wählt, dei de meisten
Stimmen kriggt.
Artikel 43
(Wo de Regierung bild´t ward)
De Ministerpräsident ernennt un entlett Ministers, hei maakt
einen von de Ministers tau sinen Verträder, hei möt doroewer
den Landdag glik Bericht gäben.
Artikel 44
(Amtseid)
De Ministerpräsident un de Ministers leggen vör den Landdag,
wenn sei ehr Amt oewernähmen, dissen Eid af:
„Ick swör, dat ick min Kraft vör Volk un Land hengäw, dat ick
dat Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland un de
Verfatung von Mäkelborg-Vörpommern un de Gesetze wohren
un deffensieren, mine Plichten gewissenhaftig nahkamen
un gerecht sin will gegen jedwereinen.“
Den Eid kann tau Bekräftigung dei, dei em afleggt, nah sinen
Globen de religiöse Formel „so wahr mir Gott helfe“ folgen laten
oder ok nich.
Artikel 45
(Rechtsstellung von de Regierungsmitglieder)
(1) De Ministerpräsident un de Ministers bekleeden ´n besünners
ruthaben öffentlich-rechtlich Amt. De Mitglieder von de
Lannesregierung dörben kein anner Amt verwachten, dat ehr
Innahmen inbringt, kein Gewarw un keinen Beraup utäuben,
un sei dörben ok in keinen Vörstand oder Upsichtsrat sitten
von Unnernähmen, dei up Gewinn ut sünd. Utnahmen kann
de Landdag oewer denn taulaten, wenn sick dat üm sonne Unnernähmen
hannelt, wo dat Land Andeile an hett; dor kann
hei sei rinbeorrern.
(2) Wat de Rechtsverhältnisse von den Ministerpräsidenten un
de Ministers süs utmaken, dat rägelt dat Gesetz.
Artikel 46
(Taustännigkeiten in de Regierung)
(1) De Ministerpräsident hett dat Bestimmen doroewer, wo de
Regierungspolitik vörnähmlich henstüern sall, un hei möt dat
denn ok verantwuurden.
(2) In den so afstäken Rahmen hett jedwerein von de Ministers
sin Arbeit sülfstännig tau verwachten un tau verantwuurden.
(3) De Lannesregierung beslütt mit de Mihrheit von de Stimmen.
Kümmt dat tau glik väl Stimmen, gifft de Stimm von den
Ministerpräsidenten den Utslagg.
(4) De Lannesregierung gifft sick ne Geschäftsordnung.
Artikel 47
(Verträdung von dat Land, Staatsverdräg´)
(1) De Ministerpräsident verträd´t dat Land nah buten tau. Disse
Befugnis kann oewerdragen warden.
(2) Wenn sick dat üm Staatsverdräg´ hannelt, dei in Gegenstänn
´ von de Gesetzgäbung ingripen, denn möt disse de
Landdag in Form von ein Gesetz taustimmen.
Artikel 48
(Ernennung von Beamten un Richters, Instellen
von Anstellten un Arbeiters)
De Ministerpräsident ernennt de Beamten un de Richters, hei
stellt de Anstellten un de Arbeiters von dat Land in. Hei kann
disse Befugnisse oewerdrägen.
Artikel 49
(Begnadigung)
(1) De Ministerpräsident hett för dat Land in enzelte Fälle dat
Recht tau begnadigen. Hei kann dit Recht oewerdrägen.
(2) Tau ne Amnestie is ´n Gesetz nödig.
Artikel 50
(Beennigung von de Amtstit)
(1) Dat Amt von den Ministerpräsidenten hüürt denn up,
wenn de nige Landdag tauhopkümmt. De Ministerpräsident
un jede enzelte von de Ministers koenen tau jede Tit ehr Amt
upgäben. Mit dat Enn´ von dat Amt von den Ministerpräsidenten
is ok tauglik dat Amt von de Ministers tau Enn´.
(2) Dat Amt von den Ministerpräsidenten end´t, wenn de
Landdag em dat Vertrugen enttreckt. De Landdag kann em
dat Vertrugen oewer blot up dei Oort enttrecken, indäm dat
hei mit de Mihrheit von sin Mitglieder´ Nahfolger wählt.
(3) Tau en Andragg, den Ministerpräsidenten dat Vertrugen
tau enttrecken, is tauminnest ´n Drüddel von alle Aforrerten
von den Landdag nödig. De Afstimmung doroewer kann nich
ihrer as drei Dag´ nah dat Enn´ von de Utsprak stattfinnen un
sei möt dat spädestens vierteihn Dag´, nahdäm de Andragg
ingahn is.
(4) De Ministerpräsident möt oewer sin Amtstit weg de Geschäfte
solang´ widerführen, bet sin Nahfolger dat Amt oewernimmt.
Äbenso möten de Ministers, wenn de Ministerpräsident
sei dortau upföddert, ehr Geschäfte solang´ widerführen,
bet ehr Nahfolgers ernennt sünd.
Artikel 51
(Andragg oewer dat Vertrugen)
(1) Wenn de Ministerpräsident den Andragg stellt, dat de
Landdag em dat Vertrugen utspräken sall, un de Mihrheit von
de ganzen Aforrerten folgt em bi de Afstimmung nich, möt hei
den Andragg stellen, dat de Wahlperiod´ dormit ehr Enn´ finnen
sall; vierteihn Dag´ nah disse Andragg erklärt de Präsident
von den Landdag denn de Wahlperiod´ vörtidig för beend´t.
De Ministerpräsident kann den Andragg up Beennigung nich
ihrer as ein Woch nah de Afstimmung oewer dat Vertrugen
stellen, hei möt dat denn oewer in de lopende tweite Woch
daun. Twischen den Andragg oewer dat Vertrugen un de Afstimmung
doroewer möten tauminnest tweiunsoebentig
Stunnen liggen.
(2) Dat ganze Verfohren oewer de vörtidige Beennigung von
de Wahlperiod´ hett denn sin Enn´ funnen, wenn de Landdag
mit de Mihrheit von sin Mitglieder einen nigen Ministerpräsidenten
wählt, un dat swäwt noch, solang´ oewer einen Andragg
up Wahl von einen nigen Ministerpräsidenten noch
nich entscheid´t is.
III. Lannesverfatungsgericht
Artikel 52
(Stellung un Tausamensettung)
(1) Ein Lannesverfatungsgericht ward erricht´t, wat sülfständig
un nich afhängig is von de annern Verfatungsorgane.
(2) Dat Lannesverfatungsgericht besteiht ut den Präsidenten
un söß anner Mitglieder dortau. De Präsident un drei von de
annern Mitglieder möten utwis´t sin för dat Richteramt. Jedwerein
Mitglied hett sinen Stellverträder.
(3) De Landdag wählt up Vörslagg von einen dortau inset´ten
Utschuß mit de Mihrheit von twei Drüddel von dei Aforrerten,
dei taugegen sünd, de Mitglieder von dat Lannesverfatungsgericht
un dei ehr Stellverträders ahn Utsprak.
(4) Solang as sei ehr Amtstid wohrt, dörben de Mitglieder von
dat Lannesverfatungsgericht un de ehr Stellverträders nich
ein gesettgäbend Körperschaft noch de Regierung von den
Bund oder von ein Land orrer von ein Organ von de Europäische
Union, den Bunnesverfatungsgericht, von ein anner Lannesverfatungsgericht
orrer den Europäischen Gerichtshoff
angehüren.
Artikel 53
(Taustännigkeit)
Dat Lannesverfatungsgericht hett tau entscheiden,
1. wo disse Verfatung uttauleggen is, wenn dat tau Strit
kümmt doroewer, wowit Rechte un Plichten von ein
boewelst Lannesorgan oder von anner, dei von de Verfatung
oder dörch de Geschäftsordnung von den Landdag
eigen Recht inrüümt sünd, tau gripen hebben,
2. up Andragg von de Lannesregierung oder von ein Drüddel
von de Mitglieder von den Landdag, wenn de Meinungen
utenannergahn oder Twifel upkamen is doroewer, wo sick
Lannesrecht un disse Verfatung de Form oder de Sak nah
miteinander verdrängen,
3. wenn dat tau Strit kamen is oewer dat Ingangbringen oder
oewer Oort un Wis´ von Volksinitativen, Volksverlangen un
Volksentscheiden denn, wenn de Andraggstellers von disse,
oder de Lannesregierung oder ´n Viertel vo de Mitglieder
von de Landdag dat beandragen,
4. doroewer, ob de Updragg an einen Unnersäukungsutschuß
mit de Verfatung tau vereinboren is, up de Vörlag´
von ein Gericht hen, wat den Updragg an den Utschuß för
unvereinbor mit de Verfatung höllt, wobi dat för sin Entscheidungen
grad´ üm diesse Frag´ geiht,
5. dooewer, ob ein Lannesgesetz mit disse Verfatung tau
verinboren is, wenn ein Gericht dat Verfohren konform mit
Artikel 100 Afsatz 1 von dat Grundgesetz für die Bundesrepublik
Deutschland utsett´t hett,
6. oewer Verfatungsbesweren, de jedwerein vördrägen kann,
wenn hei de faste Meinung is, dat ein Lannesgesetz em direkt
in sin Grundrecht oder sin Rechte as Staatsbörger
schaden deit,
7. oewer Verfatungsbesweren, dei jedwerein vörbringen
kann, wenn hei de fast Meinung is, dat em de öffentliche
Gewalt in sin Grundrechte schaden deit, dei em de Artikel
6 bet 10 von disse Verfatung tausichern, dat oewer blot,
wenn dorför nich dat Bunnesverfatungsgericht taustännig
is,
8. oewer Verfatungsbesweren von Gemeinen, Kreisen un
Landschaftsverbänn´, wenn ein Lannesgesetz dei ehr
Recht up Sülfstverwaltung nah de Artikel 72 bet 75 von
disse Verfatung schaden deit,
9. oewer Fälle, dei em süs noch disse Verfatung oder dat
Gesetz tauwisen.
Artikel 54
(Gesetz oewer dat Lannesverfatungsgericht)
Ein Gesetz rägelt, wo dat Lannesverfatungsgericht organisiert
is un wo dat vörtaugahn hett. Dat bestimmt ok, in wat för Fälle
Entscheidungen von dat Lannesverfatungsgericht as ´n Gesetz
gellen.
3. Afsnitt: Staatsfunktionen
I. Wo dat Recht sett´t un de Verfatung
ännert warden kann
Artikel 55
(Wo Gesetze taustann´ kamen)
(1) De Lannesregierung, enzelte Fraktionen oder Gruppen von
de Landdag, dei oewer so stark as ne Fraktion sin möten, un ok
dat Volk sülben, as de Artikel 59 un 60 von disse Verfatung dat
bestimmen, koenen in den Landdag Vörlagen tau Gesetze inbringen.
(2) Dat de Vörlagen denn ok Gesetze warden, dortau is ne Beradung
von de Landdag nödig, die den Grundgedanken von
dat vörbröchte Gesetz it Og´ fött, un ne Beradung, dei int
Enzelte geiht.
Artikel 56
(Dat Ännern von de Verfatung)
(1) Disse Verfatung kann blot dörch sonn´ Gesetz ännert warden,
wat ehren Text utdrücklich afännert oder vullstännig
maakt.
(2) Tau sonn´ Gesetze, dei de Verfatung ännern, möt de Mihrheit
von twei Drüddel von de Mitglieder von den Landdag
taustimmen.
(3) Dat Ännern von de Verfatung dörf nich in Wedderstrit sin
tau Achtung un Ihr von de Minschen un tau dat, wat in den
Artikel 2 von disse Verfatung fastschräben is.
Artikel 57
(Rechtsverordnungen)
(1) Blot ein Gesetz kann dat Verlöf gäben, ne Rechtsverordnung
tau erlaten. Un dit Gesetz möt den Inhalt, den Zweck un
dat Utmat von dat Verlöf genau fastleggen. In de Rechtsverordnung
möt de Rechtsgrundlag´ angäben warden.
(2) Süht ein Gesetz dat vör, dat sonn´ Verlöf wider oewerdragen
warden kann, so is dorför wedder ne Rechtsverordnung
nödig.
Artikel 58
(Dat Utfarigen un Verkünnigen)
(1) De Ministerpräsident farigt de nah de Verfatung taustann´
bröchten Gesetze ut, wobi de Minister, in den sin Rebeit dat
Gesetz föllt, mit teikent, un hei lett sei int Gesetz- un Verordnungsblatt
verkünnigen.
(2) Rechtsverordnungen warden von dei Stell utfarigt, dei dei
erlett, un sei warden int Gesetz- un Verordnungsblatt verkünnigt,
wenn dat nicht gesetzlich anners rägelt is.
(3) De Gesetze un de Rechtsverordnungen träden, wenn dat
nich anners bestimmt is, mit den vierteihnsten Dag, wenn hei
denn aflopen is, in Kraft, an den sei verkünnigt worden sünd.
(4) De Geschäftsordnungen von den Landdag, von de Lannesregierung
un von dat Lannesverfatungsgericht warden int Gesetz-
un Verordnungsblatt kund maakt.
II. Dat Ingangsetten dörch dat Volk,
Volksverlangen un Volksentscheid
Artikel 59
(Volksinitiative)
(1) So wit dat Entscheiden von de Landdag reckt, koenen em
ok von buten tau dörch dat Volk sülben Upgaben tau politisches
Denken un Hanneln stellt warden. Sonn´ Volksinitiative
näumtes Wirken kann ok up ein Gesetz henstüern, wenn dat
denn sinen rechten Grund finn´t.
(2) Tau ne Volksinitiative möten tauminnest 15.000 Ünnerschriften
von Wahlberechdigde vörliggen. Dei sei verträden,
hebben dat Recht, anhüürt tau warden.
(3) Up den Husholt von dat Land, up Afgaben un up Besoldung
dörben sick de Volksinitiativen oewer nich betrecken, sei
sünd nich verlöwt.
(4) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
Artikel 60
(Volksverlangen un Volksentscheid)
(1) Dat Volksverlangen, Volksbegehren näumt, kann blot
dorup henstüern, ein Lannesgesetz tau erlaten, tau ännern
oder uptauhäben. De Vörlag´ tau sonn´ Gesetz möt gründlich
affat´t sin. Achter dat Volksverlangen möten tauminnest
120.000 Wahlberechdigde stahn.
(2) Gesetze, dei Husholt, Afgaben un Besoldungen bedrapen,
kann sick dat Volksverlangen nich tau´n Gegenstand maken.
Ob dat Volksverlangen taulaten warden kann oder nich,
doroewer urdeilt up den Andragg von de Lannesregierung
oder von ein Viertel von alle Mitglieder von den Landdag dat
Lannesverfatungsgericht.
(3) Wenn de Landdag de Vörlag´ tau dat Gesetz nich in de Tit
von söß Maanden in sin Hauptsak ahn Afännerungen von Bedüden
annähmen deit, denn möt dat nich tidiger as drei un
nich späder as söß Maande, nahdäm dat de Frist aflopen is,
oder nah den Besluß von den Landdag, de Vörlag´ nich as Gesetz
antaunähmen, einen Volksentscheid oewer de Vörlag´ gäben.
De Landdag kann oewer ok dat Volk oewer ne eigen Vörlag
´ tau ein Gesetz, dat de Sak nah tau dat Volksverlangen
stimmt, entscheiden laten.
(4) Ne Vörlag´ tau ein Gesetz is denn dörch Volksentscheid annahmen,
wenn de Mihrheit von dei, dei afstimmen, taustimmt
hett, wat oewer tauminnest ein Drüddel von alle Wahlberechdigden
sin möt. De Verfatung kann dörch Volksentscheid blot
denn afännert warden, wenn em twei Drüddel von dei, dei
afstimmen, ehr Stimm gäben, wat oewer tauminnest de Hälft
von alle Wahlberechdigden sin möt. In de Afstimmung tellen
blot dei Ja- un Neestimmen, dei ok güllig sünd.
(5) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
III. Husholt un Räknungsprüfung
Artikel 61
(De Husholt von dat Land)
(1) De ganzen Innahmen un Utgaben un de Verplichtungsermächtigungen
von dat Land möten för jedes Husholtjohr
veranslag´t un in den Husholtplan instellt warden. Bi Betriebe,
de dat Land hüren, un sülfstännige Vermoegen von dat Land
bruken blot de Tauführungen un Afliewerungen instellt warden.
De Husholt möt in Innahmen un Utgaben utgläken warden.
(2) De Husholtplan ward dörch Gesetz beslaten, ihre dat Husholtjohr
anfangt.
(3) De Vörlag´ tau dat Gesetz nah Afsatz 2 un de Vörlagen tau
Afännerung von dat Husholtgesetz un den Husholtplan warden
von de Lannesregierung in den Landdag inbröcht.
(4) In dat Husholtsgesetz dörben blot Vörschriften upnahmen
warden, dei sick up de Innahmen un Utgaben von dat Land un
up de Tit betrecken, för dei dat Husholtgesetz belasten ward.
Dat Husholtgesetz kann vörschriben, dat de Vörschriften so
lang´ gellen, bet dat dat kamende Husholtgesetz kunddan
ward, oder ok noch wider, wenn de Artikel 66 antauwennen is.
(5) Dat Vermoegen, de Schulden un de Husholtpläne von de
Lannesbetriebe un de sülfstännigen Vermoegen sünd in ein
Anlag´ tau den Husholtplan nahtauwisen. Wo dat Land Andeil
hett an Wirtschaftsunnernähmen, is dat apenteuleggen.
Artikel 62
(Utgaben vör Inkraftsetten von
den nigen Husholt)
(1) Is de Husholtplan nich vör Beginn von dat Husholtjohr
dörch Gesetz beslaten, so hett de Lannesregierung, bet dat
Gesetz denn in Kraft träd´t, de Vullmacht, all´ de Utgaben tau
leisten oder Plichten tau oewernähmen, dei nödig sind,
1. üm Inrichtungen, dei dörch Gesetz bestahn, tau erhollen
un Vörhebben dörchtauführen, dei dörch Gesetz beslaten
sünd,
2. üm Plichten, dei dat Land von Rechts wägen erfüllen möt,
ok nahtaukamen un
3. üm Bugen un Beschaffen un, wat süs tau leisten is, widertauführen
oder dorför de Bihülpen widerlopen tau laten,
wenn denn de Husholtplan von frühere Johren all Bidräg´
bewilligt hett.
(2) Wenn dat, wat dat Land an Geld bruukt, nich dörch Stüern,
Afgaben un anner Innahmen rinkümmt, denn dörf de Lannesregierung
för sonne Utgaben, dei nah Afsatz 1 taulässig sünd,
Kredite upnähmen. Dei dörben oewer nich höger kamen as
ein Viertel von dei Innahmen, dei de Husholtplan von dat Vörjohr
annahmen hett.
Artikel 63
(Utgaben, dei oewer den Plan liggen, un sonne,
de ni dortaukamen)
(1) Tau Utgaben un Verbindlichkeiten, dei oewer den Plan liggen
un ni dortaukamen, möt de Finanzminister vörwerg sin
Taustimmung gäben. Hei dörf sei blot denn gäben, wenn de
Anförderung vörher nich aftauseihn wir un wenn sei up keinen
Fall trügg´wis´t warden kann. Dat Negere kann ein Gesetz
rägeln.
(2) OEwer Taustimmungen tau Utgaben un Verbindlichkeiten,
dei oewer den Plan liggen un tau den Plan ni dortaukamen
sünd, hett de Landdag nahdräglich nah söß Maande Bericht
tau krigen.
Artikel 64
(Nahwis oewer Kostendeckung)
(1) Wenn dat ut den Landdag rut tau Beslußvörlagen kümmt,
dei dat Land mihr Utgaben oder weniger Innahmen bringen,
denn möten sei tauglik ok dütlich maken, wo denn de Mittel
tau ehr Deckung herkamen koenen.
(2) De Lannesregierung kann verlangen, dat de Beradung un
dat Besluten oewer sonn´ Vörlag´ nah Afsatz 1 utsett´t warden.
Dat Utsetten hett denn sin End´, wenn de Lannesregierung
tau de Vörlag´ Stellung nahmen hett, spädestens oewer nah
söß Wochen.
Artikel 65
(Beschaffen von Kredite)
(1) Dat Upnähmen von Kredite un dat OEwernähmen von
Börgschaften, Garantien oder Tausäkerungen anner Oort,
wenn dei denn tau Utgaben in kamende Husholtjohren führen
koenen, möten dörch Gesetz rägelt sin, wat den bestimmten
oder bestimmboren Ümfang dorvon angifft.
(2) De Innahmen ut Kredite dörben nich höger tau liggen kamen
as de ganzen Utgaben, dei de Husholtplan för sülfstfinanzierte
Investitionen vörsüht. Utnahmen sünd blot taulaten,
wenn dat dorüm geiht, gegentaustüern bi de iernsthafte
Gefohr, dat dat gesamtwirtschaftliche Glikgewicht wit ut dat
Lot kümmt, oder Afhülp tau schaffen, wenn de Wirtschafts- un
Beschäftigungsentwicklung von dat Land iernsthaft stüürt
oder oewer doch unmittlbor bedraug´t sünd. De höger
ansett´te Kreditupnahm möt nah Ümfang un Zweck dütlich
maakt sin, un sei möt henrecken, dat, wat stüürt oder unmittelbor
draug´t, aftauwehren. Dat Negere rägelt dat Gesetz.1
Artikel 66
(Lannesvermoegen)
Kop, Verkop und Belastung von Lannesvermoegen dörben
blot mit Taustimmung dörch den Landdag vörnahmen warden.
Bi Fälle von minnern Bedüden kann dei Taustimmung
allgemein inrüümt warden. Dat Negere rägelt dat Gesetz.
1 Henwies: An’n 1. Januar 2020 ward Artikel 65 Afsatz 2 in de folgende Fatung
in Kraft träden:
„De Husholt is von’n Grundsatz her ahn Innahmen ut Krediten uttauglieken.
Utnahmen sünd blot taulaten, wenn dat mit de Konjunktur - anners as dat de
Rägel is - nah ünnen orrer nah baben geit, wenn dat Naturkatastrophen orrer
Notsituationen gifft, wo dat Land nix gegen maken kann un de sin Finanzlach
leger maken. De Kredite, de nah Satz 2, 2. Alternative moeglich sünd, möten in
ein bestimmte Tit trüchtahlt warden. Da Negere rägelt dat Gesetz.“
(Vergliek dortau ok de Oewergangsrägelung in Artikel 79a)
Artikel 67
(Dat Apenleggen von de Finanzen un
Räknungsprüfung)
(1) De Finanzminister möt den Landdag oewer alle Innahmen
un Utgaben einmal int Johr Räkenschaft gäben, wotau hüürt,
apentauleggen, wowit hei von sin Recht Gebruk maakt, finanzielle
Plichten tau oewernähmen. Äbenso möt hei Vermoegen
un Schulden von dat Land apenleggen.
(2) De Lannesräknungshoff prüft de Räknung un ob de Husholt
ornlich un wirtschaftlich führt is. Hei gifft den Landdag
doroewer Bericht, un tauglik informiert hei doroewer de Lannesregierung.
(3) De Landdag beslütt denn doroewer, ob hei dörch dat Apenleggen
von den Husholt un up Grund von den Bericht von den
Lannesräknungshoff de Lannesregierung entlasten kann.
(4) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
Artikel 68
(Lannesräknungshoff)
(1) De Lannesräknungshoff is ne sülfstännige boewelste Lannesbehüürd,
dei blot unner dat Gesetz steiht. Sin Mitglieder
sünd unafhängig, so as de Richters dat sünd.
(2) De Lannesräknungshoff besteiht ut den Präsidenten, den
Vizepräsidenten un anner Mitglieder dortau. De Präsident un
de Vizepräsident warden von den Landdag mit de Mihrheit
von twei Drüddel von dei Landdagsmitglieder, dei taugegen
sünd, tau minnesten oewer mit de Mihrheit von all´ sine Mitglieder
för twölf Johr wählt un von den Ministerpräsidenten in
ehr Amt insett´t. De annern Mitglieder warden von den Ministerpräsidenten
up Vörslagg von den Präsidenten von den Lannesräknungshoff
beraupen.
(3) De Lannesräknungshoff hett sine Ogen oewer de gesamte
Husholt- un Wirtschaftsführung von dat Land. Hei unnersöcht
dorbi, ob de öffentliche Verwaltung zweckmäßig un wirtschaftlich
inricht´t is un vörgeiht. Hei is ok taustännig, wenn
Mittel von dat Land an Stellen, dei nich von dat Land verwalt´t
warden, un an private Inrichtungen gahn, oder wenn disse
Vermoegen oder Mittel verwalten, dei dat Land hüren.
(4) De Lannesräknungshoff wacht ok oewer de Husholt- un
Wirtschaftsführung von dei kommunalen Körperschaften un
de annern juristischen Personen von dat öffentliche Recht, dei
unner de Upsicht von dat Land stahn.
(5) De Lannesräknungshoff gifft einmal int Johr den Landdag
un de Lannesregierung Bericht doroewer, wat hei bi sin Unnersäuken
rutkrägen hett.
(6) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
IV. Lannesverwaltung un Sülfstverwaltung
Artikel 69
(Drägers von de öffentliche Verwaltung)
De öffentliche Verwaltung ward utäuwt von de Lannesregierung,
von dei Behüürden, dei unner ehr stahn, un von de Drägers
von de Sülfstverwaltung.
Artikel 70
(Gesetzmäßigkeit un Organisation von de
öffentliche Verwaltung)
(1) De öffentliche Verwaltung is an Gesetz un Recht bunnen.
(2) Woans sei organisiert is, wecke Taustännigkeiten för ehr
gellen un wo sei vörtaugahn hett, dat all´s ward dörch Gesetz
direkt oder up Grundlag´ von ein Gesetz rägelt. Dorbi sall dat
ok moeglich maakt warden, dat de öffentliche Verwaltung de
Börgers in ehr Wirken mit rinnähmen kann.
(3) Woans de Lannesbehüürden int Enzelte intaurichten sünd,
dat is Sak von de Lannesregierung. Sei kann disse Vullmacht
up enzelte Mitglieder von de Lannesregierung oewerdrägen.
Artikel 71
(De öffentliche Deinst)
(1) Jeden Düütschen steiht de Taugang tau jedes öffentliche
Amt in dat Land apen, wenn hei dortau minschlich eigent is,
sin Handwerk versteiht un up sin Rebeit ok wat vör sick bröcht
hett.
(2) De Angehürigen von de öffentlichen Deinst sünd Deiners
von dat ganze Volk, sei stahn nich in Afhängigkeit un sünd
nich in de Plicht ne enzelte Partei oder süs ne Gruppierung
gegenoewer. Sei hebben ehr Amt unparteilich, ahn Anseihn
von de Person un blot doruphen uttauäuben, wat de Sak nah
tau daun oder tau laten is.
(3) De Angehürigen von den öffentlichen Deinst koenen denn
nich in unbeschränkte Tall in den Landdag, de Gemeinen un
Kreise wählt warden, wenn ehr Wählborkeit gesetzlich inschränkt
ward.
(4) Dat Utäuben von hoheitliche Befugnisse, dei up Duer vörseihn
sünd, is in de Rägel an Angehürige von den öffentlichen
Deinst tau oewerdragen, dei in ein öffentlich-rechtlich Deinstun
Truverhältnis stahn.
(5) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
Artikel 72
(Kommunale Sülfstverwaltung)
(1) De Gemeinen hebben dat Recht un, sowit sei dortau in de
Lag´ sünd, de Plicht, in ehr Rebeit all´s, wat mit de örtliche Gemeinschaft
tau daun hett, in eigen Verantwuurdung tau rägeln,
so as dat Gesetz dat fastleggt hett. De Kreise hebben,
sowit ehr Upgaben dörch Gesetz taumäten sünd, dat Recht
tau Sülfstverwaltung, so as de Gesetze dat vörgäben.
(2) In de Gemeinen un Kreise möt dat Volk ne Verträdung hebben.
Dörch Gesetz kann up bestimmte Oort un Wis´ dat direkte
Mitwirken von Börges an Upgaben von de Sülfstverwaltung
vörseihn warden.
(3) De Gemeinen un Kreise koenen dörch Gesetz oder up
Grundlag´ von ein Gesetz dörch Rechtsverordnung in de Plicht
kamen, bestimmte öffentliche Upgaben uttauführen, wenn
tauglik Bestimmungen oewer de Deckung von de Kosten
draupen warden. Wenn oewer de Erfüllung von disse Upgaben
tau ein Mihrbelastung von Gemeinen un Kreise führt, denn
möt för entspräkenden Utglik sorgt warden.
(4) De Upsicht, dei dat Land wohrnimmt, säkert af, dat dorbi
de Gesetze inhollen un de Angelägenheiten so utführt warden,
as dat anwis´t is.
(5) Dat Negere rägelt dat Gesetz.
Artikel 73
(Finanzgarantie)
(1) Dat de Gemeinen ehr Upgaben vörkamen koenen, dorför
hüürt ehr dat Upkamen von de Realstüern; dortau kamen
noch Andeile von de staatlichen Stüern, so as de Lannesgesetze
dat vorgäben. Dat Land hett de Plicht, dorför tau sorgen,
dat Gemeinen un Kreise tau eigen Stüern kamen.
(2) Dat Land säkert up den Weg von den Finanzutglik af, dat
Gemeinen un Kreise, bi dei nich naug Stüern inkamen, de
taut´t Wirtschaften nödigen Mittel krigen un dat unglike Lasten
un Utgaben utgläken warden.
Artikel 74
(Husholtwirtschaft)
De Gemeinen un Kreise wirtschaften mit ehren Husholt nah
eigen Verantwuurden in den Rahmen von de Gesetze.
Artikel 75
(Landschaftsverbänn´)
Üm dat tau plägen un vörantaubringen, wat jedwerein von de
beiden Lannesdeile Mäkelborg un Vörpommern in Geschicht,
Kultur un Landschaft besünners utteikent, koenen dörch Gesetz
Landschaftsverbänn´ mit dat Recht up Sülfstverwaltung
int Läben raupen warden.
V. Rechtspräkung
Artikel 76
(Richters un Gerichte)
(1) De Rechtspräkung ward in den Namen von dat Volk utäuwt.
De Richters sünd unafhängig, sei stahn einzig unner dat Gesetz.
(2) De Gerichte sünd mit hauptamtlich beraupene Richters,
untnahmswis´ mit näbenamtlich Richters un in de dörch Gesetz
bestimmte Fälle ok mit Laienrichters besett´t.
(3) Dat Gesetz kann vörseihn, dat de Ernennung tau ´n Richter
up Läbenstit von dat Votum von einem Richterwahlutschuß
afhängig maakt ward. Den sin Mitglieder warden von den
Landdag mit de Mihrheit von twei Drüddel von dei Aforrerten
wählt, dei bi de Wahl taugegen sünd. Twei Drüddel von den
Richterwahlutschuß möten Aforrerte von den Landdag sin.
Hei entscheid´t mit de Mihrheit von twei Drüddel.
Artikel 77
(Anklag´ gegen einen Richter)
Wenn ein Richter in sin Amt oder ok nich in sin Amt gegen de
Grundsätz von dat Grundgesetz für die Bundesrepublik
Deutschland oder gegen disse Verfatung verstött, so kann dat
Bunnesverfatungsgericht nah Artikel 98 Afsätze 2 un 5 von
dat Grundgesetz up Andragg von den Landdag anorrern, dat
de Richter in ein anner Amt oder in den Rauhstand tau versetten
is. Wenn sick dat üm Vörsatz hannelt, kann up Entlatung
erkennt warden. Tau den Andragg von den Landdag is de
Mihrheit von sine Mitglieder nödig.
4. Afsnitt: Schlußbestimmungen
Artikel 78
(Verfatungstext an de Schäulers)
Jedwerein von de Schäulers krigt ein Exemplar von disse Verfatung
un dat Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
schenkt, wenn hei ut de Schaul kümmt.
Artikel 79
(Glikstellung in de Sprak)
Amts- un Funktionsbeteiknungen in disse Verfatung un in de
Gesetze un Rechtsvörschriften von dat Land warden ok in
weibliche Form (as Femininum) bruukt.
Artikel 79a
Oewergangsrägelung
Af dat Husholtsjohr 2012 sünd de jährlichen Husholte so uptaustellen,
dat in dat Husholtsjohr 2020 die Vörgaben von den
Artikel 65 Afsatz 2 in de Fatung, de von den 1. Januar 2020 an
gellt, erfüllt warden.2
2 Henwies: Vergliek tau de Fatung, de von’n 1. Januar 2012 an gellt, de Fautnote
tau Artikel 65 Afsatz 2.
Artikel 80
(Inkraftträden)
(1) Disse Verfatung ward von de Landdag mit de Mihrheit von
twei Drüddel von sin Mitglieder beslaten un dörch Volksentscheid
mit einfache Mihrheit von dei Börgers, dei tau de Afstimmung
gahn, bestädigt.
(2) De Verfatung ward int Gesetz- un Verordnungsblatt verkünnigt,
un sei gellt von dat End´ von de ierste Wahlperiod´
von den Landdag an.
Stand: April 2012
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Quelle: https://www.landtag-mv.de/fileadmin/Publikationen_PDF/Landesverfassung%20M-V%20platt.pdf